Abdelkrim, die Schlacht von Anoual und der Rif-Krieg
Erinnerung an einen vergessenen Krieg


(Auszug):

Eine ganze spanische Armee war gefallen. Zwanzigtausend Soldaten, aufgerieben Ende Juli des Jahres 1921 bei dem Rif-Dorf Anoual, von tausend schlecht ausgerüsteten, kaum ausgebildeten Kämpfern. Mohammed ben Abdelkrim el Khattabi, ihr Anführer, hatte alles andere beabsichtigt, als Spanien diese Niederlage zuzufügen. Er hatte den spanischen General Sylvestre eigentlich nur zu Verhandlungen zwingen wollen, der kurz davor stand, die Bucht von Al Hoceima einzunehmen, wie geschaffen für die Landung von Verstärkungen von See her. Vom spanischen König Alfons XIII. dazu gedrängt, setzte Sylvestre bis zuletzt auf den militärischen Sieg. Doch er hatte seine Stellungen nicht ausreichend befestigt. Abdelkrim begann, Sylvestres Heer zu isolieren, woraufhin der General in Panik geriet und am 22. Juli 1921 den Rückzug befahl. Aus sicherer Deckung unter Feuer genommen, flüchteten die spanischen Soldaten, warfen ihre Waffen fort, um verloren im Feindesland zu verdursten, ihren Verwundungen zu erliegen oder von der einheimischen Bevölkerung massakriert zu werden, die sich plötzlich auch dort gegen Spanien erhob, wo es sie bereits fest unter seiner Herrschaft wähnte. Im Osten des Rif blieb Spanien wenig mehr als Melilla, das nur durch das Zögern Abdelkrims der Einnahme entging.
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